Knuf
(Hg.),
Andreas:
Leben auf der Grenze. Erfahrungen mit Borderline,
Bonn 2002. (neue Auflage 2009)
Eingedenk
seiner Erfahrungen mit dem Psychologiestudium, in dem er zwar mit
Theorie gefüttert wurde, jedoch nichts über das Erleben der
von Borderline Persönlichkeitsstörung Betroffenen erfuhr,
hat er das vorliegende Buch herausgegeben. Was er vermisste,
verwirklichte der Herausgeber 15 Jahre später. Betroffene
(Patienten, Angehörige) schildern ihr Erleben, lassen kluge
Fachleute alt aussehen und plädieren so für einen
verstehenden Zugang. Die Diagnose allein macht es noch nicht und
schon gar nicht eine Glossardiagnostik, bei der Mosaiksteine gezählt
werden, die Summe dann zur Diagnose führt.
"Diagnosen sind wie
Musikrichtungen. Man kann den Begriff im Lexikon nachschlagen und da
steht dann etwas geschrieben. Ich glaube, es hat etwas Beruhigendes,
wenn man irgendwo etwas nachschlagen kann. Aber wirklich
begreifen, was die Musik meint, kann ich nur, wenn ich sie höre.
Dabei ist natürlich ein Sonatenhauptsatz klarer zu beschreiben
als etwa Free Jazz. Man muss ihn wirklich hören.“ (S.124)
Glossardiagnostik
bleibt fleischlos und dient wohl weiterhin den Abwehrbedürfnissen
der Fachleute. Keine Frage: Die Borderlinestörung ist eine
schwere Erkrankung und stellt gewaltige Anforderungen an die
Behandler. Die Erscheinungsbilder sind durchaus einfühlbar, die
Symptome haben „Normale“ auch, nur harmloser, nicht bis
an die Grenze ausgereizt.
Für
alle, die verstehen wollen, bestens zu empfehlen.
Bernd
Kuck, Bonn Okt. 2009
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