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Hensel Ulrike: Hochsensible Menschen besser verstehen. Unterstützung für Partner, Familienangehörige, Freunde, Kollegen und Vorgesetzte. Junfermann 2018


Der Untertitel ist selbsterklärend. Seit der Jahrtausendwende ist das Thema der Hochsensibilität mehr ins Bewusstsein gerückt. Besonders die amerikanische Psychotherapeutin Elaine Aron hat hier wichtige Vorarbeit geleistet und Frau Hensel bezieht sich auf sie. Selbst arbeitet sie als Coach und bezeichnet sich ebenfalls als hochsensibel. Die Fachwelt wird aufmerksam, was sich unter anderem am Interesse an einem Symposium Anfang 2017 in den Heiligenfeld Kliniken zeigte. Zwar ist der Begriff recht unscharf, führt jedoch zu mehr Sensibilität im Umgang mit den Mitmenschen, was an sich schon von Wert ist. Die Thematik erinnert sehr an die Debatte um die Synästhesie. Auch hier wurde lange geleugnet, nur weil eben nicht alle Töne in Farben sehen. Die Überbewertung des Normalen führt häufig dazu, Menschen zu pathologisieren, nur weil sie eben anders wahrnehmen. Krank werden sie oftmals dadurch, dass man ihnen ihre Wahrnehmung abspricht, sie abwertet, weil sie „zu sensibel“ sind, „alles auf die Goldwaage legen“ usw. Und wer heute auf den Irrsinn des Straßenverkehrs und Alltagslärms mit Rückzug und Bedürfnis nach Stille reagiert, wird schnell als soziophob eingestuft und abgestempelt. Nur – nicht alle Gehirne ticken gleich (s. Synästhesie). Und die ewige Forderung nach Normierung führt ja häufig zur Entindividualisierung und Pathologisierung (Schüchternheit im DSM V). Normopathie kann auch zu einem gesellschaftlichen Phänomen werden. Wie selbst minimale wissenschaftliche Befunde (Spiegelneurone) ungebührlich aufgeblasen werden, zeigt etwa Hickok ( Warum wir verstehen, was andere fühlen. Der Mythos der Spiegel­neuronen, Hanser 2015). Und wie häufig werden wohl Diagnosen gestellt, nur weil sich der Diagnostiker nicht einfühlen kann. Mehr Fingerspitzengefühl in der Wahrnehmung des Gegenübers ist allemal hilfreich. Vorschnelle Einordnungen nach 50 Minuten Sprechstunde ist da von Übel. Auch nur ein Symptom dafür, dass wir uns kaum noch Zeit für echte Begegnung nehmen.

Für eine erste Heranführung an das Thema der Hochsensibilität ein geeigneter Text.

Bernd Kuck      
Juni 2018

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Hochsensible Menschen

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