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Fazekas, Christian: Spüren und Denken. Psychosomatische Intelligenz im Alltag, Springer Verlag, Wien 2007, 104 Seiten.


„Psychosomatische Intelligenz“ knüpft an eine Entwicklung an, die weltweit unter dem Begriff „emotionale Intelligenz“ bekannt wurde. Zum Thema „Emotionale Intelligenz“ ist vieles veröffentlicht worden. „Emotionale Intelligenz“ befasst sich mit den vielseitigen Informationen aus der eigenen Welt des Spürens, wie wir mit dem Spürbewusstsein umgehen und wie wir diese Erfahrungen in unser alltägliches Leben einbetten. „Psychosomatische Intelligenz“ ist mehr. Sie umfasst zwei menschliche Fähigkeiten: die Fähigkeit zu spüren und die Fähigkeit zu denken. So umschreibt sie unser Vermögen auf körperliche Signale so zu reagieren, dass wir deren aktuelle Bedeutung erfassen und zugleich für unser konkretes Handeln nutzen können. Oft vertrauen Menschen entweder nur ihrem Gefühl, oder nur ihrem Verstand. Wie Spüren und Denken gemeinsam genutzt werden kann, davon handelt dieses Buch.

Gefällig ist das Buch gebunden. Es hat ein angenehmes Schriftbild und führt registerartig die einzelnen Kapitelüberschriften auf jeder Seite. Das Buch soll anregen, das Wohlbefinden des Einzelnen für sich und im Zusammenleben mit anderen zu stärken. So ist dieses Anliegen in den vier Kapiteln untergebracht: „Mit Psychosomatischer Intelligenz… durch den Tag, … durch schwierige Zeiten, ….miteinander leben, … Kompliziertes vereinfachen.

Diese Bereiche unterteilen sich in 24 übersichtliche Kapitel. Ein jeweiliges Fallbeispiel führt zum Kapitelschwerpunkt. Mut machend geht der Autor vor, indem er auf die eigenen Ressourcen in uns verweist, zu spüren und zu denken. Wohltuend ist es, daß der Autor mit seinen Anregungen sich nicht eingliedert in die „Empfehlungen“ einiger Wohlfühlbücher, was man alles machen muss, um sich zu ändern, sondern immer anregt, alle Möglichkeiten ohne Anstrengung zu erproben. In welchen Situationen des Lebens nehme ich meinen Körper wahr? Welche Informationen ziehe ich aus dem Wahrgenommenen? Spannend sind die einzelnen Kapitel zu lesen, z.B. jenes das von der Körpererinnerungsfähigkeit handelt.

Durch Rituale können wir, so der Autor, unser Leben einfacher strukturieren. Wohltuend hebt er allerdings auch darauf ab, in keine Abhängigkeit von Gewohnheiten zu fallen.

Schön ist der Verweis auf die Fähigkeit von Kindern, zu staunen und neugierig zu sein.

Immer wieder beleuchtet der Autor den Weg, uns selbst gut zu behandeln. Für manche Menschen mag die Bewegung in einem Fitnessstudio sehr belebend sein. Solange es Freude macht und es sich körperlich gut anfühlt, ist dies hervorragend. Sobald allerdings das Gefühl des „Müssens“ aufkommt, hilft die „Psychosomatische Intelligenz“ auf uns zu achten.

Wichtige Themen werden behandelt wie: körperliche Schmerzen, Burn out Problematik, Behinderungen.

Die „Psychosomatische Intelligenz“, so sieht es der Autor, hilft beim Zusammenleben. Spürend und Denkend lassen sich die Bedürfnisse des Partners, wie auch die Bedürfnisse innerhalb des ökologischen Systems wahrnehmen. Aufzeigen will das Buch mittels der „Psychosomatischen Intelligenz“ einfache Wege zu einer stabilen Gesundheit.

Allerdings weist der Autor wohltuend darauf hin, dass es auch mit diesem Buch keine Garantie dafür gibt, immer richtige Entscheidungen zu treffen. Der Autor verweist auf den Erfahrungsreichtums jedes Einzelnen.

Am Ende des Buches bleibt das Gefühl noch mehr wissen zu wollen. Und schon würde der Leser wieder in die Falle geraten, das Denken zu befriedigen. So ist es dem Autor wichtig in allen Kapiteln darauf hinzuweisen, neben dem Denken auf das Spürbewusstsein zu achten.

Aktuelle Literaturangaben runden das Buch ab.

Dieses 104 Seiten umfassende Buch ist tiefsinnig und mutmachend für den eigenen Weg. Es ist lehrreich für alle Menschen, die an psychologischen Themen interessiert sind. Es kann ein schönes Geschenk für Menschen sein, denen man eine Freude machen möchte.


Dr. Anton Drähne, Bonn

© PPFI, B. Kuck

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