Krämer, Wolf-Dieter & Stenzhorn, Udo (Hrsg:): Nachdenken über 4.0 Geschichten, Gedichte und Essays zu Digitalisierung, Industrie 4.0 und zur Zukunft der Arbeitswelt. Verlag: Edition Ochsenfurt / Timm, Martin 2019

„Das Bombardement der Bilder hat unsere Phantasie zertrümmert“ (S.25), „Noch können die Maschinen sich nicht selbst erfinden“, noch entscheide das menschliche Gehirn, welche Macht wir den Computern geben (S. 128). Inzwischen befinden wir uns in der vierten industriellen Revolution, der Digitalisierung aller Lebensbereiche.

Aus vielen Perspektiven wird dieses Thema betrachtet, und so unterschiedlich wie die AutorInnen sind die Beiträge – ironisch, komisch, ernst und warnend. Sie stoßen den Leser/die Leserin oft mitten hinein in die Thematik, machen aber auch mal einen inneren Abstand möglich, bei dem es sich wieder auf- und ausatmen lässt. Einige der Geschichten erwecken eine unheimliche Stimmung, andere lassen schmunzeln und staunen – nachdenklich machen sie in jedem Fall. Der eine oder andere Beitrag kommt auch mal ohne „brave Besserwisserei“ nicht ganz aus, was jedoch schon in einem nächsten Text wieder ganz anders sein kann.

So verschieden wie die AutorInnen sind auch die Beiträge – eine lebendige Sammlung von Texten, die aus einem Schreibaufruf des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt e.V. entstand.

Ich selbst konnte das Buch schwer aus der Hand legen; es übte einen Sog auf mich aus, dem ich mich kaum zu entziehen vermochte. So las ich einen Beitrag nach dem anderen, zum Teil mit angehaltenem Atmen, dabei mich immer mal wieder mit den Füßen des festen Bodens unter mir versichernd und mich als analoge Person wahrnehmend. Vielleicht wurde mir das alles bereits von meinem digitalen Assistenten eingeflüstert oder von einem Jobcenterandroiden? Wer weiß.

Lesen Sie selbst und lassen Sie alles auf sich wirken beim „Nachdenken über 4.0“.

Bernd Kuck      
September 2019

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